KEYSTONE-SDA
02.
März
2022

Position und Empfehlungen von Swiss Olympic nach Angriff der russischen Regierung auf die Ukraine

1. März 2022

Ausgangslage 

Der von der russischen Regierung beschlossene Angriff auf die Ukraine hat auch Auswirkungen auf die internationale und nationale Sportwelt. Als Dachverband des Schweizer Sports und Nationales Olympisches Komitee kommuniziert Swiss Olympic mit diesem Positionspapier seine Haltung sowie Empfehlungen, an denen sich der Schweizer Sport orientieren kann. Dies im Wissen, dass die nationalen Verbände selber entscheiden, welche Position sie einnehmen.

Position Swiss Olympic

Mit dem Angriff auf die Ukraine stellt sich die russische Regierung gegen die Werte der olympischen Bewegung, welche sich dem Frieden, der Verständigung und der Solidarität zwischen den Ländern und Völkern verpflichtet. Swiss Olympic hat diesen Verstoss gegen die olympischen Werte und gegen den olympischen Frieden bereits am 26.2.2022 aufs Schärfste verurteilt und dies auch entsprechend kommuniziert. Als Folge des Konflikts riet Swiss Olympic seinen Mitgliedsverbänden und Partnerorganisationen in einem ersten Schritt, auf die Teilnahme an Trainings und Wettkämpfen in Russland und den Kriegsgebieten zu verzichten. Nach Absprache mit den operativen Leitungen der grössten Schweizer Verbände am 1.3.2022 trägt Swiss Olympic auch die Empfehlung des IOC vom 28.2.2022 mit, wonach russische und belarussische Athletinnen, Athleten und Teams inklusive Betreuerinnen und Betreuer bis auf Weiteres von allen internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen werden sollen. Swiss Olympic ist sich bewusst, dass diese Empfehlung einen Wechsel des bisherigen Standpunkts bedeutet, wonach Politik nicht auf Kosten der Sportlerinnen und Sportler gemacht und ausgetragen werden soll. Angesichts der in jüngster Vergangenheit beispiellosen Aggression der russischen Regierung (mit Unterstützung der Regierung von Belarus) gegenüber einem souveränen Land und des offensichtlichen Bruchs des Völkerrechts, ist dieser Wechsel des Standpunkts aus Sicht von Swiss Olympic jedoch angebracht.

Swiss Olympic fordert darüber hinaus, russische und belarussische Funktionäre bis auf Weiteres aus internationalen Sportgremien auszuschliessen. Nicht betroffen sein vom Ausschluss von Wettkämpfen sollen Athletinnen und Athleten sowie Trainerinnen und Trainer aus Russland und Belarus, die bei Schweizer Klubs auf nationaler Ebene engagiert sind. Sie vertreten in dieser Rolle ihren Klub und nicht ihre Nationen, gegen die sich die Massnahmen und Empfehlungen richten.