16.
März
2022

Para-Athletin wegen Dopings gesperrt

Die Disziplinarkammer des Schweizer Sports (DK) sperrte die Schweizer Para-Athletin Françoise Jaquerod wegen einer verbotenen Substanz für 10 Tage und verurteilte sie zu einer Geldzahlung.

Anlässlich einer Dopingkontrolle am 19. Januar 2022 wurde bei der Rollstuhl-Curlerin Françoise Jaquerod die Substanz Hydrochlorothiazid nachgewiesen. Da es sich um eine gemäss Dopingliste jederzeit (im und ausserhalb des Wettkampfes) verbotene Substanz handelt und keine Ausnahmebewilligung zu therapeutischen Zwecken vorlag, wurde die Para-Athletin daraufhin von Swiss Sport Integrity über die positive Probe und über ihre provisorische Sperre benachrichtigt.

Nach Abschluss des Resultatmanagementverfahrens beantragte Swiss Sport Integrity die Eröffnung eines disziplinarrechtlichen Verfahrens bei der DK. Am 25. Februar befand die DK die angeklagte Athletin für schuldig, da die Rollstuhl-Curlerin fahrlässig gehandelt hat, nach Ansicht der DK handle es sich jedoch nur um ein geringes Verschulden. Die Sanktion wurde auf eine Sperre von 10 Tagen festgelegt, beginnend am 16. Februar 2022, dem Beginn der provisorischen Sperre. Zusätzlich muss die Verurteilte Verfahrenskosten sowie eine Parteientschädigung im Gesamtbetrag von 750 Franken übernehmen.

Swiss Sport Integrity erinnert alle Athletinnen und Athleten daran, dass es ihre Pflicht ist, sich über die jeweils aktuell geltenden Anti-Doping-Bestimmungen zu informieren. Dies umfasst insbesondere die nationalen und internationalen Bestimmungen zu den Ausnahmebewilligungen zu therapeutischen Zwecken. Bei geplanter Teilnahme an internationalen Wettkämpfen sind daher die Bestimmungen des jeweils zuständigen Internationalen Sportverbandes frühzeitig zu prüfen.

Update 16.09.2022:

Das Urteil wurde vom Internationalen Paralympischen Komitee IPC vor das internationale Sportschiedsgericht TAS weitergezogen. Die involvierten Parteien (IPC, Swiss Sport Integrity und die Athletin) haben sich nun wie folgt geeinigt: Die Para-Athletin wird rückwirkend per 8. April 2022 für 6 Monate gesperrt, wobei die ursprüngliche Sperre von 10 Tagen angerechnet wird. Die Resultate der Paralympics 2022 im März sind von der rückwirkenden Sanktion nicht betroffen.