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02.
August
2024
Gold für Sportschützin Chiara Leone, Bronze im Rudern und BMX Racing
Der siebte Wettkampftag an den Olympischen Spielen in Paris brachte der Schweiz dank Sportschützin Chiara Leone die erste Goldmedaille. Die Ruderer Andrin Gulich und Roman Röösli belohnten sich im Zweier ohne mit Bronze. Zoé Claessens ist die erste Schweizer Olympia-Medaillengewinnerin im BMX Racing und holte Bronze.
Sportschiessen
Chiara Leone tritt in die Fussstapfen von Nina Christen. Drei Jahre nach der Nidwaldnerin wird auch die Aargauerin Olympiasiegerin im Dreistellungsmatch mit dem Kleinkaliber-Gewehr über 50 m.
Die 26-jährige Chiara Leone ist erst die zweite Schweizerin, die im Schiessen Olympia-Gold gewonnen hat, drei Jahre nach der Premiere durch Christen in Tokio. Insgesamt ist es das achte Gold bei Olympischen Spielen, das auf das Konto der Schweizer Schützen-Delegation geht.
Im Wettkampf in Châteauroux lief alles nach Plan. Leone führte nach den Kniend- und Liegend-Positionen die Spitzengruppe an und konnte sich im abschliessenden Stehend-Schiessen mit einer herausragenden Leistung von 10,8 Punkten den Sieg sichern. Sie bewies dabei Ruhe und Präzision, trotz der Nervosität vor dem letzten Schuss und krönte sich zur Olympiasiegerin.
Rudern
Die Schweizer Ruderer hofften auf zwei Olympia-Medaillen innerhalb einer halben Stunde. Aber nur der Zweier ohne Steuermann erfüllte die hohen Erwartungen: Andrin Gulich und Roman Röösli holten Bronze.
Anfang Woche hatte nichts auf einen solchen Ausgang hingedeutet. Gulich und Röösli begannen mit einem 4. Platz im Vorlauf, mussten den Umweg über die Hoffnungsläufe einschlagen, ehe sie sich mit Platz 1 im Hoffnungslauf und Platz 2 im Halbfinal zurückmeldeten und im Final mit Bronze belohnt wurden.
So gross die Freude bei Gulich und Röösli, so gross war die Enttäuschung letztlich bei Raphaël Ahumada und Jan Schäuble, den Schweizer Protagonisten im Leichtgewichts-Doppelzweier. Zum ersten Mal überhaupt holten Schäuble und Ahumada an Titelkämpfen keine Medaille und mussten sich mit dem 4. Platz begnügen.
BMX Racing
Zoé Claessens ist die erste Schweizer Olympia-Medaillengewinnerin im BMX Racing. Die 23-jährige Waadtländerin gewinnt Bronze. Cédric Butti fehlt als Vierter wenig zu Edelmetall. Nachdem sich Claessens in den Viertelfinals und Halbfinals noch zurückgehalten hatte, musste sich die zweifache Europameisterin und WM-Zweite im alles entscheidenden einzigen Finallauf lediglich der Dominatorin Sakakibara und der Britin Bethany Shriever geschlagen geben.
Bei den Männern fehlten Cédric Butti zehn Hundertstel zur Medaille. Der Thurgauer wurde Vierter, geschlagen von drei Franzosen. Der zweite Schweizer Finalist Simon Marquart wurde nach einer Kollision in einer der Steilwandkurven Siebter. Gold, Silber und Bronze gingen an Joris Daudet, Sylvain André und Romain Mahieu, die sich in den Viertel- und Halbfinals auf den ersten drei Plätzen eingereiht hatten. Butti und Marquart hielten sich in allen Läufen in den Top 4 und sicherten sich die Final-Teilnahme mit den Rängen 4 und 5 in der Endabrechnung.
Vor Claessens, Butti und Marquart hatte im BMX Racing noch nie eine Schweizerin oder ein Schweizer in einem olympischen Final geschafft. Hängen blieb am Freitag vom Schweizer Quartett einzig Nadine Aeberhard. Die 22-jährige Bernerin stürzte im ersten von drei Läufen und kam im zweiten nicht über Platz 6 hinaus. Ihre Chancen hatten sich damit vorzeitig zerschlagen.
Segeln
An den Segel-Wettbewerben in Marseille kommen Sébastien Schneiter und Arno de Planta im Medal Race 49er Skiff auf Platz 6. Im Schlussklassement resultiert Platz 8.
In 6 der 12 Qualifikationsrennen resultierten für Schneiter und de Planta die Ränge 1, 2, 3, 4, 5 und 6. Daneben gab es aber auch vier Klassierungen ausserhalb der Top 14. Fehler schlichen sich ein: Die Schweizer mussten während der olympischen Regatten mehr Straf-Schlaufen drehen als während der gesamten dreijährigen Qualifikationsphase. Wegen der fehlenden Konstanz in den Regatten resultierte für die Schweizer letztlich eine Schlussklassierung, die das grosse Potenzial nicht widerspiegelte.
Maud Jayet befindet sich in der Segeldisziplin ILCA 6 nach 3 von 10 Läufen auf dem 4. Zwischenrang. Die besten 10 werden sich für das Medaillenrennen qualifizieren.
Nach 2 von 10 Läufen liegt das Segelduo Yves Mermod/Maja Siegenthaler im Mixed 470 auf Platz 8. Auch in dieser Disziplin werden die besten 10 am Medaillenrennen teilnehmen können.
Schwimmen
Noè Ponti greift am Samstagabend nach einer weiteren Olympia-Medaille, seiner zweiten. Der Tessiner qualifiziert sich über 100 m Delfin als Fünfter souverän für den Final.
Ponti, vor drei Jahren in Tokio in seiner Paradedisziplin sensationell Olympia-Dritter, absolvierte die zwei Bahnlängen im olympischen Becken in 50,60 Sekunden und war damit fünf Hundertstel schneller als im Vorlauf am Vormittag.
Um die Medaillen über 100 m Delfin geht es am Samstagabend um 20.30 Uhr. Für Ponti ist es der zweite Final in Paris, nachdem er sich am Mittwoch die doppelte Distanz mit Platz 5 begnügen musste.
Leichtathletik
Mujinga Kambundji erfüllt in den Vorläufen über 100 m ihre Pflichtaufgabe souverän. Die Berner Sprinterin qualifiziert sich in 11,05 Sekunden als Zwölftschnellste für die Halbfinals vom Samstagabend. Endstation Vorlauf hiess es für Salomé Kora und Géraldine Frey. Beide nutzten in Paris die Gunst der Stunde nicht.
Von den drei Schweizerinnen in den 800-m-Vorläufen schaffte es nur die Schweizer Meisterin Rachel Pellaud direkt in den Halbfinal. Während Audrey Werro in ihrer Serie den geforderten Top-3-Platz deutlich verpasste, war Valentina Rosamilia im Pech. Auch weil sie im Schlusssprint etwas behindert wurde, belegte die Aargauerin den 4. Platz ihrer Serie mit drei Tausendstelsekunden Rückstand auf die Dritte. Für Werro und Rosamilia gibt es am Samstagmorgen die Möglichkeit, über die Repechage Round doch noch in den Halbfinal vorzustossen.
Die Schweizer Mixed-Staffel über 4x400 m unterbot den Schweizer Rekord deutlich. Die 3:12,77 von Charles Devantay, Giulia Senn, Lionel Spitz und Yasmin Giger reichten aber in ihrem Vorlauf nur zum 6. Platz und damit nicht für den Final. Gewonnen wurde der Schweizer Vorlauf von den Amerikanern, die in 3:07,41 einen Weltrekord aufstellten.
Kanu Slalom
Martin Dougoud und Alena Marx haben sich beide beim Zeitfahren im Kanu Slalom für die nächste Runde am Samstag qualifiziert.
Golf
Joel Girrbach, der erste Schweizer Golfer der Neuzeit bei Olympischen Spielen, lässt am zweiten Tag nach. Auf der zweiten Hälfte der zweiten Runde unterlaufen ihm vier Bogeys.
Alle Einsätze und Resultate der Schweizer Delegation sind auf der Website von Swiss Olympic zu finden.
(Keystone-SDA)